Flëss a Baachen
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27.11.2023

Staatliche Fischzucht



Wusstest du, dass Luxemburg eine staatliche Fischzucht hat ? Hier werden jedes Jahr über 4 Tonnen Forellen gezüchtet.


Im staatlichen Fischzuchtbetrieb werden prächtige einjährige Bachforellen gezüchtet, um die öffentlichen Gewässer mit einem lebendigen Bestand zu bereichern. Die Bachforelle ist eine heimische Art, die häufig in den luxemburgischen Bächen und Flüssen, wie etwa in der Wiltz, Clerve, Sauer und vielen anderen Fließgewässern anzutreffen ist. Wenn die natürliche Fortpflanzung durch menschliche Belastungen gestört ist und daher kein gesunder Fischbestand gewährleistet ist, helfen sogenannte Besatzmaßnahmen, den Fischbestand zu erhalten.

Die Produktionseinrichtungen

Die Produktionsanlagen erstrecken sich über eine beeindruckende Wasserfläche von 3740m², bestehend aus 44 Teichen und 16 Rundbecken sowie einem Bruthaus mit 22 Brutrinnen. Das Bruthaus wurde speziell für die Aufzucht von bis zu 700.000 Eiern ausgelegt, wobei eine erwartete Befruchtungsrate von 90-95 Prozent erreicht wird.

Forellenzucht

Bachforelle.pngDie Forellenzucht erfolgt durch eine künstliche Befruchtung von Muttertieren, die in den typischen Forellengewässern Luxemburgs wie beispielsweise der Sauer, Our oder Wark abgefischt werden.

Diese einheimische Fischart wird für die Zucht bevorzugt, da sie am besten an die Umweltbedingungen unserer Fließgewässer angepasst ist.

Die Bachforelle erlangt die Geschlechtsreife nach 3 bis 4 Jahren bei einer Größe von ca. 25 cm. Sie gehört zu den Winterlaichern und hat ihre Laichzeit im Dezember und Januar.

Die künstliche Befruchtung

Der Prozess der künstlichen Befruchtung beginnt mit dem Abstreifen der Eier von 3-4 Rognern (weibliche Forellen) in einen Behälter. Etwa 1500 Eier werden pro Kilogramm Fischgewicht berücksichtigt, bevor die Milch (Samen) von 2-3 Milchnern (männliche Forellen) hinzugefügt wird. Rogen (Eier) und Milch (Samen) werden behutsam vermischt. Nach der Zugabe von Wasser erfolgt die Befruchtung während einer 15-minütigen Ruhephase. Die befruchteten Eier werden anschließend gereinigt und entwickeln sich in der Brutrinne für 24 Tage bei einer Wassertemperatur von 9°C bis zum "Augenpunktstadium". Nach weiteren 24 Tagen schlüpfen die kleinen, kaum pigmentierten Larven, im "Dottersackstadium". In den nächsten Wochen ernähren sich die Larven vom Inhalt des Dottersacks, bis sie etwa 0,1-0,2 Gramm wiegen und ihre Schwimmblase gefüllt haben. Nun haben sie das Stadium der "fress- und schwimmfähigen" Brutfische erreicht. Im April und mit ca. einem Gewicht von 1 Gramm wird der Großteil der vorgestreckten Bachforellenbrut ausgesetzt. Nach etwa 8 Monaten (im August oder September) werden die restlichen Fische in die Freiheit - also in Fließgewässer der Forellenregion - entlassen. Ältere Zuchtfische haben oft Schwierigkeiten, sich an die Lebensbedingungen in der freien Natur anzupassen.

Die Fischzuchtanlage in Lintgen produziert beeindruckende 5,5 Tonnen Fische jährlich, basierend auf einem Ausgangsgewicht von 1000 kg Männchen und Weibchen, den Laichfischen. Von diesem Bestand sind etwa 2,5 Tonnen für die Besatzung des Obersauer-Stausees und 500 kg für die Besatzung der Mittelsauer (von Ingeldorf nach Reisdorf) vorgesehen.

Mit großer Sorgfalt und Hingabe wird in dieser Fischzuchtanlage der Kreislauf der Natur erhalten, um die heimische Fischpopulation zu unterstützen und die Schönheit unserer Fließgewässer zu bewahren.

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Nicht zu verwechseln
Bachforelle und Regenbogenforelle. Die Bachforelle ist eine heimische Art, die sich durch rote Punkte und einen gelblichen Bauch kennzeichnet. Die Regenbogenforelle, die keine heimische Art ist und die häufig zum Verzehr in Supermärkten angeboten wird, kennzeichnert sich durch eine allgemein silbrig-graue Färbung mit schwarzen Punkten.